Skip to main content

Dieser Artikel widmet sich dem Konzept der Boolean Search und wie du diese zur Mitarbeitersuche einsetzen kannst. Wir legen dabei unseren Fokus stehts auf Start-Ups und junge Unternehmen die vorrangig auf digitalen Wegen Mitarbeiter finden möchten.

Die Angeheuert Recruiting Basics: Boolean Search

Ahoi und willkommen zur zweiten Episode der ANGEHEUERT Recruiting Serie. Ganz nach dem Motto „Nicht verzagen – ANGEHEUERT fragen“, werden hier wichtige Grundlagen, sowie Dos and Don’ts des gesamten Prozesses der Personalauswahl besprochen. Egal ob Recruiter, Personalchef, Firmeninhaber oder etwas dazwischen – wenn du Lust hast, das innovative ANGEHEUERT Fernglas für einen geschärften Blick auf die Materie aufzusetzen, bist du hier genau richtig.

Nachdem wir im letzten Teil der Serie auf die zwei Karrierenetzwerke XING und LinkedIn zur Mitarbeitersuche eingegangen sind, schauen wir uns heute eine fortgeschrittene Suchtechnik an – die Boolesche Suche.

Grundlagen der Mitarbeitersuche mit Boolean Search

Die Boolesche Suche steht für einen strukturierten Suchprozess durch die Verwendung von mathematischen Operatoren. Somit lässt sich die Kandidatensuche auf allen gängigen Portalen, die über eine Suchmaske verfügen, erleichtern. Egal ob Google, CRM-Systeme, LinkedIn, Talentpools oder Jobportale – die Boolesche Suche ist auf vielen Plattformen anwendbar.

Diese Suchtechnik basiert auf der booleschen Logik des Mathematikers George Boole und kann uns helfen lange Suchketten zu erstellen. Durch die Aneinanderreihung von logischen Anweisungen, können somit relevantere Ergebnisse als bei der klassischen Stichwortsuche erreicht werden. Im Folgenden widmen wir uns den wichtigsten Booleschen Suchoperatoren und -modifikatoren.

Boolesche Operatoren

Die Grundlage jeder Booleschen Suche bilden die drei Operatoren “AND”, “OR” und “NOT”

AND

Durch die Verknüpfung von mehreren Schlüsselwörtern durch den Operator “AND”, kann man die Suche erweitern. Zum Beispiel könnte man somit nach einem Programmierer suchen, der in JAVA spezialisiert ist. Der Suchbegriff würde wie folgt aussehen:

Programmierer AND Java

Im Normalfall (z.B. Google, LinkedIn) muss der Operator AND nicht eingegeben werden, da das Leerzeichen als AND fungiert. Somit würde man bei einer Suche mit „Programmierer Java“ die gleichen Ergebnisse erhalten.

OR

Durch die Verwendung des Suchbegriffs “OR”, lässt sich die Suchkette um Alternativen erweitern. Wenn wir einen Programmierer suchen der entweder Java oder C# kann, würde das folgendermaßen aussehen:

Programmierer AND Java OR C#

Dieser Operator kann auch verwendet werden, um Kandidaten zu identifizieren, die bestimmte Wörter anders bzw. falsch geschrieben haben:

Programmierer OR Programierer AND Java OR Jav

Bei der Suche auf Monster, LinkedIn, Google und Bing kann man den senkrechten Strich “|” (im Programmierjargon auch Pipe genannt) anstelle von “OR” verwenden, um genauere Ergebnisse zu erhalten.

NOT (-)

Um bestimmte Begriffe im Vorhinein auszuschließen, lässt sich mit dem Operator “NOT” die Suche beschränken. Zum Beispiel kann man so nach einem Programmierer suchen, der Apps und nicht Datenbanken programmiert:

Programmierer AND App NOT Datenbank

Bei Google und LinkedIn kann man auch einen Bindestrich (-) anstelle des Wortes NOT verwenden:

Programmierer AND App – Datenbank

Spezifizieren lässt sich die Boolesche Suche durch Klammern, Anführungszeichen und Sternchen
Klammern ()

Genauso wie in der Mathematik werden Befehle in Klammern vorrangig abgearbeitet. Wenn man beispielsweise nach einem Programmierer sucht, der die Programmiersprachen Java oder C# beherrscht und mit Datenbanken oder Apps arbeitet, könnte die Suchanfrage wie folgt aussehen:

Programmierer AND (Java OR C#) AND (Datenbank OR App)

Anführungszeichen (” “)

Wenn man will, dass die Suchmaschine eine exakte Phrasenübereinstimmung findet, kann man einen Begriff in Anführungszeichen setzen. Gibt man in die Suchmaske Java Programmierer ein, können auch Ergebnisse angezeigt werden, in denen nur Java oder nur Programmierer auftauchen. Setzt man die zwei Begriffe in Anführungszeichen also “Java Programmierer” werden in der Regel nur exakte Phrasenübereinstimmungen angezeigt.

Bei der Verwendung von “NOT” und Anführungszeichen muss man ein bisschen experimentieren. Manchmal kann die Suche mit einem Begriff in Anführungszeiten nach NOT z.B. NOT “SAP”, genau zu den Ergebnissen führen, die man eigentlich ausschließen wollte.

Sternchen (*)

Mit dem Sternchen als Platzhalter kann man nach Varianten der Suchbegriffe suchen. Wenn man zum Beispiel möglichst viele Varianten von Programmierern abdecken will (Programmieren, Programmierung, Programmiert usw.), verwendet man einfach ein Sternchen nach dem Stammwort also Programm*.

Suche mit Sternchen funktionieren in der Regel bei gängigen CRM-Systemen, sind jedoch bei LinkedIn und Google nicht sehr effektiv.

Genau wie bei der Verwendung von “NOT” sollten Begriffe, nach denen das Sternchen folgt, nicht in Anführungszeichen gesetzt werden.

Boolesche Operatoren in Google

Bei der Google Suche können zusätzlich zu den oben genannten Operatoren und Modifikatoren, die drei Befehle “inurl:”, “site:” und “intitle:” zur weiteren Spezifizierung verwendet werden.

inurl:

Wenn man sich bei der Suche Ergebnisse anzeigen lassen will, die einen bestimmten Begriff in der URL erhalten kann man “inurl:” vor den Suchstring setzen. Wenn man zum Beispiel die Mitglieder des Programmierteams von verschiedenen Unternehmen angezeigt haben will, kann man den Suchstring wie folgt aufbauen:

inurl:”Programmierteam”

site:

Mit dem Befehl “site:” lassen sich die Ergebnisse von einer bestimmten Website durchsuchen. Dies ist sehr praktisch um Talente auf Plattformen abseits der Karriereportale, wie zum Beispiel auf Github oder SlideShare, zu finden. Wenn man zum Beispiel SlideShare nach Programmierern durchsuchen will, die Java oder C# können, könnte die Suchanfrage folgenderweise gestaltet werden:

site:slideshare.net Programmierer (“Java” | “C#”)

intitle:

Um die Suche auf Google noch weiter auszuweiten, kann man den Befehl “intitle:” einsetzen. Somit lässt sich zum Beispiel gezielt nach Dokumenten suchen, in denen bestimmte Suchbegriffe vorkommen. Zum Beispiel kann man SlideShare nach Lebensläufen durchsuchen, die die Wörter Java oder C# enthalten:

site:slideshare.net intitle:Lebenslauf (“Java” | “C#”)

Wichtig ist darauf hinzuweisen, dass der Suchbegriff unmittelbar nach dem Doppelpunkt eingefügt werden muss. Ein Leerzeichen würde hierbei die korrekte Ausführung des Befehls verhindern, da dieses von Google als “AND” wahrgenommen würde.

Abschließend lässt sich sagen, dass die aktive Suche nach Talenten durch den Einbezug von verschiedenen Suchmaschinen und die Spezifikation durch Boolesche Operatoren und Modifikatoren stark erleichtert wird. Nachdem man die richtigen Talente gefunden hat, muss man sie natürlich auch kontaktieren. 😉 Somit gehen wir in der nächsten Folge wieder einen Schritt weiter und gehen auf Do’s und Dont’s der ersten Kontaktaufnahme ein.

Sebastian Wesserle, Gründer ANGEHEUERT

Falls du Fragen, Anregungen oder Lust auf ein Gespräch hast dann melde dich gerne über mein LinkedIn Profil.

Bis dahin und Ahoi – Sebastian aus der ANGEHEUERT Crew.

Leave a Reply